Ein Spaziergang von Dornheim zur Kiesgrube beim Weilerhof bei Wolfskehlen führt durch eine vielseitig genutzte Kulturlandschaft im Hessischen Ried. Die Route verbindet Infrastruktur, landwirtschaftliche Nutzung und Naturräume mit besonderem ökologischem Wert.
Ausgangspunkt ist die neue Eisenbahnüberführung südlich von Dornheim. Die Brücke dient dem landwirtschaftlichen Verkehr sowie Rad- und Fußwegen und ermöglicht eine sichere Querung der Bahnlinie. Von hier aus verläuft der Weg vorbei an Ackerflächen und den neugierigen Puten eines Geflügelhofes.
Nach etwa zwei Kilometern erreicht man das Gelände der Kiesgrube beim Weilerhof. Die Grube entstand durch den Abbau von Flussablagerungen aus der Eiszeit, der in den 1970er-Jahren begann und bis heute andauert. Trotz des laufenden Abbaubetriebs ist das Gebiet ökologisch bedeutsam: Es gehört seit 2008 zum europäischen Schutzgebietsnetz NATURA 2000 und ist als Fauna-Flora-Habitat-Gebiet ausgewiesen. Etwas ganz besonderes ist der Bestand seltener Armleuchteralgen im großen Kiessee. Diese Wasserpflanzen gelten als Indikatoren für nährstoffarme, saubere Gewässer und haben europaweit Schutzstatus.
Angrenzend an die Kiesgrube liegt das Naturschutzgebiet „Torfkaute-Bannholz“, das ebenso Teil des NATURA-2000-Netzwerks ist. Beide Gebiete bilden gemeinsam mit dem Vogelschutzgebiet „Hessische Altneckarschlingen“ ein zusammenhängendes Rückzugsgebiet für bedrohte Arten.
Ein schöner Spaziergang für alle, die sich für Landschaftswandel und regionale Schutzgebiete interessieren.