Milli Bau. 5000 Kilometer nach Paris

Milli Bau mit ihrem Äffchen, das sie gefunden und aufgezogen hat.
Milli Bau mit ihrem Äffchen Fiffi, das sie gefunden und aufgezogen hat.

Das Kunstforum der TU Darmstadt zeigt noch bis 27. Oktober 2024 eine faszinierende Ausstellung über die Journalistin und Fotografin Milli Bau,

Milli Bau, 1906 in Darmstadt geboren, zog es schon früh in die Ferne. In den 1930er Jahren begleitete sie als Reporterin und einzige Frau eine Forschergruppe nach Bolivien. Nach dem Tod ihres Mannes reiste sie mutig allein in einem umgebauten VW-Bus entlang der Seidenstraße, erkundete Syrien, Jordanien, Iran, Indien, Nepal, China und Japan. Ihre Neugier auf fremde Kulturen und ferne Länder führte sie auch nach Südamerika, Indonesien und Vietnam. Selbst im hohen Alter von 88 Jahren reiste sie noch nach Jakutien im Nordosten Sibiriens.

Dann werde ich ein Zugvogel, ein Nirgendszuhause, ein Mensch, der unstet und flüchtig ist auf der Erde. [Milli Bau]

Die Ausstellung zeigt rund 800 Fotografien, die auf Milli Baus entstanden. Die Bilder geben Einblick in fünf Jahrzehnte voller Entdeckungen und Begegnungen mit fernen Kulturen. Neben den eindrucksvollen Fotografien sind auch persönliche Gegenstände wie ihre Rolleiflex-Kamera zu sehen, die sie auf ihren Abenteuern stets begleitete.

Bemerkenswert ist, dass Milli Bau ihre Karriere als Fotografin und Schriftstellerin erst im Alter von fast 50 Jahren begann. Sieben Jahre lang lebte sie als Auslandskorrespondentin in Teheran. Erst nach ihrem Tod gelangte ihr umfangreiches fotografisches Werk in das Frankfurter Weltkulturenmuseum, wo es nun geordnet und digitalisiert wird. Die Darmstädter Ausstellung ist eine eindrucksvolle Hommage an eine mutige Frau, deren unstillbare Reiselust sie in die entlegensten Winkel der Welt führte.

Milli Bau. 5000 Kilometer bis Paris
Kunstforum der TU, Hochschulstraße 1, Darmstadt
>> Kunstforum TU Darmstadt

Kunstforum Darmstadt
Das im Februar 2016 gegründete Kunstforum der TU Darmstadt befindet sich im historischen Zeichensaal für Ornamentik von 1895, einem denkmalgeschützten Gebäude, das selbst Teil der Kulturgeschichte der Universität ist. Ab 2025 wird das Kunstforum in die denkmalgeschützten Maschinenhallen von 1957 umziehen. Das Kunstforum hat sich zum Ziel gesetzt, sowohl aktuelle Kunstschaffende zu präsentieren als auch thematische Ausstellungen mit Bezug zur Universität und ihrem Umfeld zu zeigen.